Über „Die atheistische Gesellschaft und ihre Kirche“ diskutierten im Ahnensaal der Generalsekretär der NRW-CDU Paul Ziemiak MdB, Hausherr Stephan Prinz zur Lippe, Autor und Pfarrer Dr. Justus Geilhufe, CDU Kreisvorsitzender Lars Brakhage und der Vorsitzen
Über „Die atheistische Gesellschaft und ihre Kirche“ diskutierten im Ahnensaal der Generalsekretär der NRW-CDU Paul Ziemiak MdB, Hausherr Stephan Prinz zur Lippe, Autor und Pfarrer Dr. Justus Geilhufe, CDU Kreisvorsitzender Lars Brakhage und der Vorsitzen
10.11.2023

„Die Kultur ist keine Brücke mehr“

Buchvorstellung „Die atheistische Gesellschaft und ihre Kirche“

Am Abend des 02.11.2023 war der Ahnensaal im Detmolder Schloss voll besetzt. Fast 100 Menschen waren gekommen, um etwas über das neue Buch des lutherischen Gemeindepfarrers Dr. Justus Geilhufe aus Großschirma in Sachsen zu erfahren. In „Die atheistische Gesellschaft und ihre Kirche“ legt Geilhufe anhand persönlicher Erfahrungen da, wie die Entkirchlichung die Gesellschaft in der ehemaligen DDR verändert hat – und mit ihr die Kirche. Die Veranstaltung begann mit der Begrüßung durch den einladenden CDU-Kreisvorsitzenden Lars Brakhage und einer Andacht durch Superintendentin Juliane Arndt. Abwechselnd lasen dann Hausherr Stephan Prinz zur Lippe und der Generalsekretäre der CDU NRW, Paul Ziemiak MdB, Abschnitte aus dem Buch vor. Die Diskussion zwischen ihnen, dem Autor und dem Publikum moderierte der Vorsitzende des Evangelischer Arbeitskreis der CDU (EAK), Michael Schwab.

Geilhufe vertrat dabei die These, dass die Kirche, um in die Gesellschaft hineinwirken zu können, diese zunächst lieben muss. Auch wenn Frieden und Umweltschutz wichtige Themen im DDR-Protestantismus gewesen sein, erschöpfte sich die Kirche darin bei weitem nicht. In Pfarr- und Gotteshäusern wurde ein Zusammenleben und eine Glaubenstradition gepflegt, die unabhängig von den gesellschaftlichen Widrigkeiten eine Heimat boten. Stephan Prinz zur Lippe pflichtete bei und lobte die Predigtkultur an der Detmolder Marktkirche. Paul Ziemiak hob die Gemeinschaft und die spirituellen Erfahrungen hervor, die er an Jugendangeboten der katholischen Kirche, die er zusammen mit seinen Kindern wahrnimmt, schätze. Der Idee aus dem Publikum, die Kirche solle durch ihr reiches kulturelles Erbe Menschen zurückgewinne, erteilte Geilhufe aus der Perspektive des ländlichen Sachsens eine Absage. „In einer Gesellschaft, in der viele Leute nicht zwischen CDU und ZDF unterscheiden und beide gleichermaßen ablehnen, funktioniert die Brücke der Kultur nicht mehr“. Beispiele aus dem Leben Jesu seien dagegen einfacher und für viele Menschen zugänglicher. Einigkeit herrschte, dass die Entwicklung der Entkirchlichung auch im Westen voranschreite und die Erfahrung der Kirchen des Ostens eine wichtige Ressource dafür sein könnte. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, die Diskussion nach dem offiziellen Ende bei von der integrativen Josefs Brauerei aus Paderborn gesponsorten Getränken fortzusetzen.

Nach oben