„75 Jahre NATO: Totgeglaubte leben länger“
Am 4. April 2024 feiert die North Atlantic Treaty Organization (NATO) ihr 75-jähriges Bestehen. Gegründet als Bollwerk gegen das Expansionsstreben der Sowjetunion gegenüber Westeuropa, ist die NATO, den radikalen Veränderungen in der globalen Ordnung zu trotz, nach wie vor ein Kernpfeiler unserer Sicherheit.
Die Bezeichnung der NATO als "hirntot" durch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im Jahr 2019 scheint angesichts der aktuellen Entwicklungen eine provokante Unterbewertung ihrer Bedeutung zu sein. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat nicht nur die Sicherheitslage in Europa verändert, sondern auch die Relevanz und die Kohäsion des transatlantischen Bündnisses gestärkt. Die Zahl der Partnerländer wächst, und die Mitgliedsstaaten sind entschlossener denn je, gemeinsame Stärke zu demonstrieren und potenzielle Aggressoren abzuschrecken. Die Allianz hat bewiesen, dass sie auch heute noch mehr als nur ein "Papierpapier" ist, sondern das Rückgrat unserer kollektiven Sicherheit. "Putin hat sich also verkalkuliert", schlussfolgert Kerstin Vieregge, Obfrau der CDU/CSU Fraktion im Verteidigungsausschuss.
Die Rückkehr zur uneingeschränkten Wahrnehmung der Mission der Abschreckung und Bündnisverteidigung ist bezeichnend. Diese Neuausrichtung ist eine direkte Antwort auf die aggressiven Handlungen Russlands und spiegelt die Erkenntnis wider, dass die Sicherheit Europas in einer zunehmend volatilen Welt nicht als selbstverständlich betrachtet werden kann.
Die Rolle der USA innerhalb der NATO und die zukünftige Unterstützung des Bündnisses sind weitere kritische Faktoren, insbesondere im Hinblick auf die anstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA im November 2024.
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